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„Frühlingsfantasien“ bei „Klassik mitten in Rheinhessen“

Das Calliope Duo (Artashes Stamboltsyan, Violine und Sarah Stamboltsyan, Klavier und Moderation) gastierte am 7. April mit seinem Programm „Frühlingsfantasien“ in der Neubornhalle.

Zu Beginn erklang eines der bekanntesten klassischen Frühlingswerke überhaupt: Beethovens „Frühlingssonate“. Schon hier konnte sich das Publikum in der gut gefüllten Halle von der musikalischen und technischen Meisterschaft des Musiker-Ehepaares überzeugen, die mit klanglichem Feinsinn und viel Temperament die viersätzige Sonate gestaltete. Mit den anschließenden Fantasiestücken von Robert Schumann zeichneten die beiden genau den sehnsuchtsvollen, aber auch mitunter sehr lebendigen Charakter dieser Musik nach.

Im zweiten Teil erlebten die Zuhörer eine absolute Rarität – 12 Variationen über „Greensleeves“ des zeitgenössischen Zwickauer Komponisten Jürgen Golle. Dieses in traditioneller Weise komponierte Werk ging sofort vom Ohr ins Herz – der Schlussfuge schloss sich noch eine zarte vogelgesanglich anmutende Coda an. Ansonsten bot der zweite Teil viele kleine, kurze und manche wie Diamanten glitzernde Stücke – das verträumte Albumblatt von Richard Wagner, die sechs unwahrscheinlich mitreißenden rumänischen Volkstänze von Bartók und zum Schluss zwei ungarische Tänze von Brahms.

Bürgermeister Markus Conrad und Weinkönigin Lisa II. überreichten Präsente an die sympathischen Musiker. Mit einer Zugabe entließen die aus Armenien stammenden Stamboltsyans, die seit einigen Jahren im Vogtland leben und auf vielen internationalen Festivals und Konzertbühnen der Welt zu Gast sind, das Publikum in den warmen Frühlingsabend.

Christian Strauß