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Erfahrungsbericht Besuchsdienst

„Hilfe und Begleitung im Alltag? Brauche ich nicht, ich komme sehr gut alleine klar! - So dachte ich jahrelang und ich kam ja auch recht gut klar. Ich war noch rüstig und mobil und hatte einen großen Freundeskreis, auf den ich notfalls zurückgreifen konnte, ich brauchte wirklich niemanden.

Mit zunehmendem Alter merkte ich allerdings, dass auch für mich das Leben beschwerlicher wurde. Vor allem, dass meine Augen immer schlechter wurden, macht mir schwer zu schaffen. Wenn ich einkaufen ging und im Supermarkt vor den Regalen stand, konnte ich die Preise und die Artikelbezeichnungen nicht mehr erkennen. Ich musste dann jemanden vom Personal oder zufällig vorbeikommende Kunden um Hilfe bitten und das war mir einfach lästig, genauso lästig, wie mich immer wieder von meinen Kindern oder jemandem aus der Nachbarschaft begleiten zu lassen.

Eines Tages las ich im Nachrichtenblatt, dass unsere Verbandsgemeinde einen ehrenamtlichen Besuchsdienst für ältere Mitbürger anbietet, der zum Beispiel beim Einkaufen hilft oder bei Spaziergängen begleitet. Ich dachte mir: „Das ist genau das Richtige für mich, da habe ich jemanden, der mir das lästige Lesen im Supermarkt abnimmt.“

Ich habe mich sofort bei der Verbandsgemeinde gemeldet und schon eine Woche später war ich mit meinem „Besuchsdienstleister“ zum Einkaufen unterwegs. Seitdem treffen wir uns fast jede Woche. Ich lasse mich vom „VG-Busje“ zum Treffpunkt bringen, wir arbeiten dann meine Einkaufsliste ab - das geht flott, denn ich muss nicht mehr selbst alles mühsam entziffern.

Anschließend setzen wir uns noch zu einem Kaffee zusammen und reden über Gott und die Welt. Ich erledige also nicht nur meine Einkäufe, sondern habe auch noch nette Gespräche. Was will man mehr? Kurzum: der Besuchsdienst ist eine prima Sache, die ich nur empfehlen kann.“