AGENDA-BUND MENSCH & NATUR
Unsere Überzeugungen
Die Erde als Träger aller Landschaften dieser Welt ist unser aller Lebensgrundlage. Dies gilt in globaler Hinsicht vom tropischen Regenwald bis zu den arktischen Landschaften. Globales Denken und Streben um Nachhaltigkeit der "Bewirtschaftung" unserer Erde setzt jedoch auch lokale Einsichten und Erkenntnisse voraus.
Dies ist der anthropozentrische oder noch enger: der ökonomische Denkansatz zur Nachhaltigkeit. Diese zwingende, rationale Begründung für langfristige, Generationen übergreifende Ressourcensicherung wollen wir bewusst um einen emotionalen, besser ethischen Aspekt erweitern, nach dem Wort von Albert Schweitzer "Ich bin Leben, inmitten von Leben, das leben will".
Wir wollen unsere rheinhessische, historisch gewachsene Kulturlandschaft in ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit erhalten, ihre Potenziale entwickeln und insbesondere der Jugend als unverzichtbaren, aber auch zu gestaltenden Lebensraum für Mensch, Pflanze und Tier in ihrer lokalen spezifischen Ausformung erlebbar und begreifbar machen.
Wenn dies gelingt, können wir mit vielen Partnern an einem Leitbild für unsere Landschaft vor der Haustür arbeiten und die Frage beantworten: Welche Landschaft brauchen und wollen wir in 10, 20, ... Jahren? Wir betrachten Landschaft sowohl als Heimat, aber auch unter ökonomischen Gesichtspunkten als bedeutsamen wirtschaftlichen weichen Standortfaktor in der Konkurrenz attraktiver Lebensräume.
Unser Projekt "Grünes Klassenzimmer - Stille Naherholung vor unserer Haustür"
Karte Grünes Klassenzimmer
Wir stellen brachgefallene landwirtschaftliche Flächen für Jung und Alt zur stillen Naherholung, zum Rasten, Spielen und Lagern als "Grünes Klassenzimmer" zur Verfügung. Wir organisieren faunistische und floristische Führungen und Jugendlager. Jede Parzelle (1500 bis 4000m²) hat ein Schwerpunktthema, fast alle sind schon mit Bank und Tisch ausgestattet. So ergibt sich eine Perlenkette typisch rheinhessischer "Trittsteinbiotope", die sich mit herrlichen Ausblicken in die Landschaft zu einem Rundwanderg vor der Haustür entwickeln könnte. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, dem Motto "Natur begreifen - Rasten, Spielen, Beobachten erlaubt" mit Rücksichtnahme auf Tier und Pflanze zu folgen.
Der AGENDA-BUND dankt der Stiftung Umwelt- und Naturschutz, Mainz, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Rheinland-Pfalz e.V. und zahlreichen privaten Förderern für finanzielle Unterstützung.
"Unser Anliegen ist es somit, im unmittelbaren, fußläufig erreichbaren Siedlungsumfeld auf definierten Flächen Natur in der Kulturlandschaft mit ihren standörtlichen Entwicklungs- und Nutzungspotenzialen für ein breites Publikum zu erhalten, zu pflegen bzw. zu entwickeln. Dabei waren an die Flächenausstattung folgende Anforderungen zu stellen: fußläufig gut erreichbar, keine Nutzungskonflikte (ggf. Konfliktlösung) mit der örtlichen Landwirtschaft, standörtliches Entwicklungspotenzial zu landespflegerisch interessanten Zielen (Trockenrasen, Streuobst, extensives Grünland, Feuchtbiotope etc.), hinreichende Parzellengröße, um trotz Besucherdruck und Bespielbarkeit durch Kinder und Jugendliche floristische und faunistische Artenvielfalt sichern bzw. gezielt mit dem Publikum entwickeln zu können, Anbindung an bzw. Verknüpfung mit bestehenden wertvollen Landschaftsstrukturen - keine isolierten Lagen.
(Albert Schweitzer)
Die Projektidee fügt sich problemlos in den Entwurf des FNP und unterstützt die Planung vernetzter Biotopsysteme. Das Vorhaben wurde von Barbara Schmid in einer Handreichung für Lehrer der Schulen in Wörrstadt aufgenommen (erhältlich bei der VG Wörrstadt). Herrichten dieser Flächen, um sie für die Öffentlichkeit aneignungsfähig zu machen. Einbezug der Öffentlichkeit, ab 2001 fortlaufend. Mit beginnender Aneignungsreife der Flächen ab 2002 ff: Öffentlichkeitsarbeit, Führungen, Projekttage. Jährliche Pflege: Mahd, Abfuhr, Reparaturen, Aufsicht, seit 1998 fortlaufend. Vegetationskundliche Begleituntersuchung und Akzeptanzabschätzung.
Ziff. 1:
Krag einschließlich Wasserwerk Sulzheim, ca. 6000 m2 Im Krag wurden mit Förderung der Stiftung Natur und Umwelt vier zusammenhängende bzw. durch Sukzessionsflächen verbundene Flächen erworben.Entwicklungsziel/Themen: - extensives Grünland unter Streuobst,- vom Trockenrasen zum schattigen Waldrand- Geologie, Bodenprofile.Die Pflanzungen sind erfolgt, eine Sitzgarnitur ist eingerichtet.
Ziff. 2:
Am Hetzel, 2400 m2 am betonierten WirtschaftswegEntwicklungsziel/Themen:- Trockenrasen, Heckengehölze und Maulbeerbäume in Rheinhessen - Rasten mit Fernblick unterm Apfelbaum - Sitzgarnitur ist eingerichtet.
Ziff. 3:
Rommersheimer Mühle (Gemarkung Sulzheim), 2400 m2 Streuobstwiese Altbestand und NeupflanzungEntwicklungsziel/Themen:- Obstblüte - Sommerrast im Baumschatten - Spielen, Entdecken, auf Bäume klettern - die Mispel, eine uralte Obstart - Sitzgarnitur ist eingerichtet.
Ziff. 4:
Schildberg/Grundweg/ Gemeindehalle SulzheimDies ist das bislang umfangreichste Einzelvorhaben mit ca. 8.000-20.000 m2, von denen ca. 5000 m2 gesichert sind. Das Vorhaben ist noch in Entwicklung.Entwicklungsziel/Themen:- Trocken-, Halbtrockenrasen mit Streuobstbeständen - Obstlehrpfad in Verbindung mit Obsthof Wolf, Sulzheim - Rundwanderweg am Ortsrand.
Ziff. 5:
Wiese im Michelstal, 1400 m2Entwicklungsziel/Thema:- auf dem Heuhaufen rasten und rumtollen - in der Wiese liegen oder Blumen pflücken - Schmetterlinge und Heuschrecken - Sitzgarnitur in Kürze.
Dieser Fläche kommt auch deshalb einige Bedeutung zu, weil sie auf einem etwas längeren Rundwanderweg Wörrstadt – Sulzheim – (Rommersheim) – Wörrstadt einen definierten und insbesondere erlaubten Rastplatz in einem der schönsten und stillsten Seitentäler Rheinhessens darstellt.
Ziff. 6:
Feuchtbiotop Rommersheim, 2700 m2 mit QuellwasseraustrittEntwicklungsziel/Thema: - Amphibienbiotop - hochstaudenreicher Waldsaum - Spielen mit und am Wasser - Sitzbank vorgesehen.
Gruppensprecher ist aktuell Ernst-Ludwig Hammen.