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10 Jahre Klimaschutzmanagement: Viele wegweisende Projekte

Klimaschutz wird in der Verbandsgemeinde Wörrstadt großgeschrieben: Deshalb wurde bereits vor zehn Jahren mit Daria Paluch eine Klimaschutzmanagerin eingestellt. Sie leitet mittlerweile die Stabsstelle Klimaschutz und hat im letzten Jahrzehnt mit ihrem Team wegweisende Projekte auf den Weg gebracht.

„Klimaschutz ist ein stetiger Prozess, bei dem wir schon einiges erreichen konnten. Mit Daria Paluch haben wir eine engagierte Klimaschutzmanagerin, die mit ihrem Team beispielsweise schon zum zweiten Mal die Auszeichnung mit dem European Energy Award für die Verbandsgemeinde Wörrstadt sichern konnte. Wir bleiben damit die einzige zertifizierte Kommune in Rheinland-Pfalz“, sagt Bürgermeister Markus Conrad. Der European Energy Award ist nicht nur eine besondere Auszeichnung und er bewertet nicht nur bisherige Klimaschutzmaßnahmen, sondern auch die erfolgreiche Weiterentwicklung und Verankerung des Klimaschutzes in Verwaltungsstrukturen und in der Kommune insgesamt.

Ein Beispiel hierfür ist das Programm zur Erstellung integrierter Quartierskonzepte, mit dem die Verbandsgemeinde Wörrstadt die Wärmewende vorantreibt und die Klimaziele der Bundesrepublik unterstützt. Diese strebt bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand an.

Zudem unterstützt die Verbandsgemeinde Wörrstadt die Ortsgemeinden bei der Ausweisung energetischer Sanierungsgebiete. Die förmliche Festlegung, die bisher in Spiesheim und kürzlich auch in Ensheim erfolgt ist, ermöglicht den Einsatz besonderer städtebaulicher Vorschriften und schafft die Basis für Förderungen und steuerliche Erleichterungen für Sanierungsmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürger. Die Verbandsgemeinde Wörrstadt ist in Rheinland-Pfalz eine der wenigen Kommunen, welche dieses sinnvolle wirtschaftliche Instrument für die Bürger anwendet.

Die Nachhaltigkeit steht auch in den neu ausgewiesenen Neubaugebieten der Verbandsgemeinde Wörrstadt im Mittelpunkt, mit der Verpflichtung zur Nutzung solarer Energie und dem Ausschluss fossiler Heizsysteme. In Schornsheim läuft gerade die Erschließung des Neubaugebiets „Gänsweide“. Schornsheim ist die erste Gemeinde im Verbandsgemeindegebiet Wörrstadt, die im neuen Wohngebiet Erdwärme als Wärmequelle nutzen wird.

Eine umfassende Anleitung zur Integration von Klimaschutz- und Energieaspekten in die kommunale Bauleitplanung bietet das „Online-Handbuch für Kommunen in Rheinland-Pfalz: Klimaschutz, Energie und Klimawandelanpassung in Bebauungsplänen", das die Verbandsgemeinde Wörrstadt erarbeitet hat. Es richtet sich an Planer und Entscheidungsträger im Bundesland und behandelt Themen wie nachhaltige Bauweisen, Begrünung von Gebäuden, Regenwassermanagement und die Nutzung erneuerbarer Energien. Zudem enthält es praxisorientierte Beispiele und Formulierungshilfen, um die Umsetzung klima- und energiepolitischer Ziele in Bebauungsplänen zu erleichtern.

„In den vergangenen zehn Jahren haben wir auch das Integrierte Klimaschutzkonzept umgesetzt, das wir 2012 verabschiedet haben“, betont Conrad. Dazu zählt neben Energieberatungen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und der Umweltbildung in Grundschulen und Kindergärten unter anderem die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Verbandsgemeinde. Sie umfasst 2.397 technische Leuchten, 214 Pilzleuchten und 72 Seilleuchten, was zu einer über 70-prozentigen Energie- und CO₂-Einsparung, reduzierter Lichtverschmutzung sowie geringeren Wartungskosten führt und die Kommunen somit finanziell entlastet.

Darüber hinaus wurden in der Verbandsgemeinde Wörrstadt in jeder Gemeinde E-Ladestationen auf öffentlichen Parkplätzen errichtet, die barrierefrei und ohne Zugangsbeschränkungen nutzbar sind. Dies soll den Zugang zu nachhaltiger Mobilität erleichtern und die Nutzung von Elektrofahrzeugen in der Region fördern.

Natürlich steht auch in der Verbandsgemeinde Wörrstadt aktuell die Kommunale Wärmeplanung an. Das ist ein strategischer Prozess, der darauf abzielt, die Wärmeversorgung in Städten und Gemeinden langfristig klimaneutral zu gestalten. Sie umfasst die Analyse des aktuellen Wärmebedarfs, die Identifizierung von Potenzialen für erneuerbare Energien und Abwärme sowie die Entwicklung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. Ziel ist es unter anderem, lokal angepasste wirtschaftliche Lösungen zu finden, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen.

Aktuell unterstützt die Stabsstelle Klimaschutz zudem das Projekt Klima-Taler. Das ist eine App, die Bürgerinnen und Bürger für klimafreundliches Verhalten belohnt. Durch Aktivitäten wie zu Fuß gehen, Radfahren oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel können sie CO₂-Emissionen einsparen und erhalten für jeweils 5 Kilogramm eingespartes CO₂ einen Klima-Taler. Diese Taler können in teilnehmenden Städten gegen Vergünstigungen oder freien Eintritt, beispielsweise in Schwimmbäder oder Museen, eingetauscht werden.

Und noch ein weiteres Projekt ist in Planung: „Zusammen mit der Klimafabrik kann in Zukunft an Fortbildungsreihen teilgenommen werden. Hierbei steht die Motivation zum selbst anpacken neben Themen wie der Kommunalen Klimaschutzstrategie oder der Klimaschutz auf der Arbeit und in den Kommunen im Vordergrund. Daraus können neue Klimaschutzprojekte resultieren sowie weitere Fördermöglichkeiten für jeden Bereich“, erläutert Klimaschutzmanagerin Daria Paluch.