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Gewaltprävention im Umfeld von Jugendgruppen: Schulung der Feuerwehr-Jugendbetreuer

Jede Jugendbetreuung steht in der großen Verantwortung, sich auch mit diesen Fragestellungen auseinanderzusetzen: Wie kann Kindern und Jugendlichen eine sichere Umgebung in einer Gruppe geboten werden? Wie kann Gewalt in verschiedenen Formen und Mobbing frühzeitig erkannt werden und was müssen die Betreuerinnen und Betreuer dabei beachten?

Zu diesen verschiedenen und sehr sensiblen Themen veranstaltete die Jugendfeuerwehr der Verbandsgemeinde Wörrstadt kürzlich eine Betreuerschulung. „Wir wollen dieser großen Verantwortung gerecht werden und die Prävention von Gewalt bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen weiter stärken“, sagte der stellvertretende Jugendwart der Verbandsgemeinde Wörrstadt, Michael Bohland, während der Begrüßung der Teilnehmenden der Schulung.

Gewaltausübung in verschiedenen Formen, wie zum Beispiel körperliche Gewalt, psychische Gewalt, sexualisierte Gewalt, digitale Gewalt und auch politisch motivierte Gewalt, ist ein Thema, das alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft. Die Schulung sollte die Jugendbetreuerinnen und -betreuer für die Anzeichen von Grenzverletzungen und Übergriffen sensibilisieren. Dabei wurden Präventionsmaßnahmen erlernt und das Wissen vermittelt, wie in Verdachtsfällen korrekt gehandelt werden muss. Sowohl der Umgang mit sensiblen Informationen, die womöglich in Zusammenhang mit einer bereits verübten Straftat stehen, als auch der Opferschutz haben dabei die höchste Priorität. Gleichzeitig ist auch eine mögliche Strafverfolgung durch die Polizei und die Staatsanwaltschaft nicht zu behindern. Auch der Aufbau und die Gestaltung von Lernprozessen für die feuerwehrtechnische Ausbildung wurde geschult. Dabei wurden auch lernpsychologische Grundlagen vermittelt.

Mit Lena Feldmann (Armsheim) und Judith Schwarz (Partenheim) konnte die Verbandsgemeinde Wörrstadt auf zwei ausgebildete Multiplikatorinnen und Trainerinnen aus der eigenen Feuerwehr zurückgreifen. Beide sind selbst Jugendbetreuerinnen in ihren Feuerwehreinheiten und haben sich in der Vergangenheit beruflich und ehrenamtlich zu diesen Themen umfangreich fortgebildet. Gemeinsam mit der Führung der Verbandsgemeinde-Jugendfeuerwehr hatten sie das Tagesprogramm für die Schulung erstellt. Dabei war das Ziel, das Wissen und die Handlungskompetenz an die verschiedenen Betreuer der Jugendfeuerwehren weiterzugeben und sie zu stärken, um Kinder und Jugendliche bestmöglich vor Übergriffen zu schützen.

„Seit mehr als 40 Jahren sind die Jugendfeuerwehren in der Verbandsgemeinde aktiv. Durch ihre jährliche Arbeit leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Nachwuchsgewinnung unserer ehrenamtlichen Feuerwehreinheiten“, sagte Bürgermeister Markus Conrad. „Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Feuerwehrwissen. Auch allgemeine Aktivitäten, wie zum Beispiel Freizeiten, werden regelmäßig mit den Kindern und Jugendlichen durchgeführt. In der Feuerwehr gilt schon immer das Motto: Einer für alle und alle für einen. Dieser Leitspruch ist weiterhin aktuell und zeigt, es geht nur zusammen und miteinander. Dafür braucht es einen fairen und gewaltfreien Umgang. Umso wichtiger ist dabei die Prävention. Gewalt, egal in welcher Form, hat keinen Platz in unserer Gesellschaft und damit auch nicht in unseren Feuerwehren und Jugendabteilungen, dass muss unseren Jugendlichen vermittelt werden“, so der Bürgermeister weiter. Abschließend bedankte sich Markus Conrad bei allen Jugendwartinnen und Jugendwarten der Verbandsgemeinde Wörrstadt für die Vorbereitung und ihre Teilnahme an der umfangreichen Schulung.

Die Jugendfeuerwehr der Verbandsgemeinde Wörrstadt

Aktuell gibt es 12 Jugendfeuerwehren in der Verbandsgemeinde Wörrstadt. Träger der Nachwuchsabteilungen ist, wie bei den Feuerwehren, die Verbandsgemeinde. Mit der Jugendarbeit ist ein klares Ziel verbunden. Die Feuerwehr versucht, damit Nachwuchs für ihre ehrenamtlichen Einheiten vor Ort zu gewinnen. Zunächst spielerisch wird den Kindern ab 10 Jahren das Feuerwehrwissen vermittelt. Mit zunehmendem Alter werden die Aufgaben und Herausforderungen für die Jugendlichen dann größer. Es werden Einsatzübungen durchgeführt und es besteht die Möglichkeit, an den verschiedenen Leistungsprüfungen der Jugendflamme oder der Jugendfeuerwehr-Leistungsspange teilzunehmen. Für die Teilnahme und das Bestehen erhalten die Jugendlichen dann die begehrten Abzeichen, die auch später im aktiven Dienst getragen werden. Der Nachwuchs soll damit motiviert werden, ab 16 Jahren in den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst einzutreten.